Ein großes Anliegen in den vergangenen fünf Jahren war es, das Kottingbrunner Wasserschloss als Wahrzeichen der Gemeinde zu einem zentralen Ort der Begegnung weiterzuentwickeln. Im Juni 2017 wurde vom Gemeinderat die Umsetzung des Projektes „Wasserschloss Kottingbrunn - Bauphase III“ mit der Neugestaltung des Schlosshofes, der Sanierung des Markowetztraktes sowie der Wiedererrichtung des Verbindungstraktes für die Musikschule beschlossen. Damit wurde, knapp 30 Jahre nach Ankauf des Wasserschlosses durch die Marktgemeinde Kottingbrunn, die letzte Bauphase der Sanierungen in Angriff genommen.
In einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess haben sich zahlreiche Kottingbrunnerinnen und Kottingbrunner zur Neugestaltung des Schlosshofes eingebracht. Besonders die Aufenthaltsqualität sowie die Themen Mobilität und Barrierefreiheit sowie die Platznutzung und Infrastruktur wurden im Rahmen der Workshops diskutiert. Der von den Teilnehmern favorisierte und schließlich umgesetzte Entwurf setzt auf Sichtachsen im Schlossareal, die durch Grünbereiche mit Bäumen, Wasserflächen und unterschiedliche Pflasterung hervorgehoben werden.
Im März 2018 genehmigte der Gemeinderat mit Stimmen aller Fraktionen den, mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelten Projektentwurf und gab die notwendigen Mittel dafür frei, sodass mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte.
Seit 2019 wird das fertiggestellte Schlossareal nun als neues Gemeindezentrum, als Ort der Begegnung genutzt. Gerade während der im Jahr 2019 stattgefundenen Landesausstellung konnten mit der Sonderausstellung „Mit Peter Bohr auf Spurensuche“ sowie dem neu angelegten Kultur- und Naturpfad „Kottingbrunn auf der Spur“ weitere Akzente gesetzt werden. Bei einer Reihe an Veranstaltung hat sich das neue Konzept im Schlosshof bereits bestens bewährt. Die vorbildliche Umsetzung des barrierefreien Konzeptes einschließlich der Errichtung von Behindertenparkplätzen im Schlossareal wurde vom Anwalt für Gleichbehandlungsfragen für Menschen mit Behinderung als besonders beachtenswerte Ausnahme gelobt. Ein Miteinander in jeder Hinsicht.
Auch das Bundesdenkmalamt würdigte die Gestaltung des Schlosshofes als “zeitgenössischen Jahresring” in der Historie des Schlosses. “Eine einzigartig gelungene Kombination aus historisch Wertvollem und moderner Architektur. Man hat das Gefühl, es ist das Wohnzimmer der Gemeinde, einfach schön!" so Dipl.-Ing. DDr. Patrick Schicht vom Bundesdenkmalamt.
Bei der Sanierung des Markowetztraktes sowie der Wiedererrichtung des Verbindungstraktes zur Kulturwerkstatt wurde darauf Bedacht genommen, das historische Flair zu erhalten und dennoch moderne Gebäudetechnik einzubauen. Die neue Musikschule bietet den über 200 Schülerinnen und Schülern optimale Bedingungen für den Unterricht. Im Markowetztrakt ist mit dem Tratschcafe ein durchgehend geöffneter Kaffeehausbetrieb eingezogen und bereichert zusätzlich zur Gerüchteküche, dem Restaurant im Wasserschloss, das kulinarische Angebot im Schlossareal. Darüber hinaus dient der Markowetztrakt auch weiterhin als Austragungsort kultureller Veranstaltungen.